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Montag, 25. August 2014

Der Beginn meines Abenteuers

Es ist 3:09 Uhr. 
Ich habe verschlafen. Natürlich. 
Und natürlich hatte meine Mutter ein Gespür dafür und steht nun ungeduldig in der Tür. 
Nachdem ich mich fertig gemacht habe und nach dem typischen letzte-Sachen-in-den-koffer-quetschen Ritual knuddel ich noch ein letztes Mal meine Hunde und meine Schwester und schon gehts ab ins Auto.
Meine Aufregung, sowie meine Müdigkeit halten sich in Grenzen und trotzdem kommt mir die recht kurze Fahrt wie eine Ewigkeit vor.
Plötzlich wird mir bewusst, dass ich das alles zum letzten Mal für 10 Monate sehe.
Beim Flughafen warten Betreuer auf uns, die uns erklären, was zu tun ist und schon geht es los: Tickets ziehen, Koffer aufgeben, Verabschieden von Mama, Papa, Opa, Oma und co und dann in die Sicherheitskontrolle.
Rotz und Wasser heulend stapfe ich in die Kontrolle und komme, warum auch immer, Freudestrahlend wieder hinaus.
Weiter geht's zum Flugzeug.
Schon sind wir über den Wolken.
Es geht alles so unheimlich schnell und der erste Flug vergeht wortwörtlich wie im Flug. 
In Frankfurt heißt es warten, warten, warten, aber ich habe bereits super liebe Menschen kennengelernt, mit denen ich weiterfliege.
 Auf meinem nächsten Flug bekomme ich leider wenig von meinem ersehnten Schlaf, denn mit dem Baby meiner Sitznachbarin halb auf dem Schoß lässt es sich schwer schlafen.
Besonders, wenn es mit unglaublicher Ausdauer sein Gebrüll zum Besten gibt, mich tritt, oder einfach an meinen Haaren zieht. 
Halleluja. 
So schaffe ich aber immerhin 3 Filme und bin am Ende stolz auf mich, trotz meiner Müdigkeit und meines Hungers so geduldig geblieben zu sein.
Chicago.
Eine Stadt, die ich genauso wenig kenne, wie Frankfurt und die doch die erste amerikanische Stadt sein wird, in die ich meinen Fuß setze.
Hand in Hand mit meiner anderen, superlieben Sitznachbarin betreten wir zusammen diesen Boden und es ist...irgendwie ganz unspektakulär. 
Naja was solls am Ende ist es auch nur ein Boden.
Die riesen Gruppe an YFU Schülern wird nun auggeteilt in die einzelnen Inlandsflüge.
Dann heißt es wieder warten.
Der Flug har Verspätung. 
Weiter warten.
Boarden und abheben.
Wir sind eine gute Stunde in der Luft und in diser Stunde bekomme ich mehr Schlaf, als bei der gesamten Reise zuvor.
Als wir als Gruppe aus dem klapprigen Flugzeug steigen wird uns erst richtig bewusst, dass wir unsere Familien gleich zum ersten Mal sehen werden.
Wie sollen wir uns verhalten?
Was können wir sagen?
Was werden sie sagen?
Sind sie überhaupt da?
Und dann vor allem: Wie zur Hölle kommen wir jetzt erstmal zur Kofferausgabe??
Den Weg finden wir dann doch recht zügig und als wir so nichts böses ahnend die Rolltreppe runterfahren stehen sie da.
Mit Plakaten und fettem Grinsen bewaffnet sind alle Familien dort aufgereiht.
Das ging dann doch schneller als erwartet.
Fotos werden gemacht, Koffer geholt und dann geht's raus aus dem Flughafen, ab ins Auto und weg.
Minneapolis ist schön. 
Minnesota ist schön. 
Alles ist so neu für mich und ich bin von allem fasziniert und obwohl ich hauptsächlich damit beschäftigt bin, das gesamte Umfeld genauestens zu scannen, schaffe ich es doch mich mit meiner Familie zu unterhalten.
Wir gehen Essen, bevor wir nach Hause fahren. 
Ich muss mich ernsthaft anstrengen, nicht mit dem Kopf in meinen ersten amerikanischen Burger zu fallen. 
Das Haus ist hell erleuchtet, als wir ankommen.
Es ist so schön. 
Alles hier ist so schön. 
Ich will eigentlich nurnoch schlafen, aber zuerst lasse ich mir noch das Haus zeigen und alles erklären. 
Dann fällt mir ein, dass ich unbedingt ein Lebenszeichen nach Deutschland schicken sollte.
Danach fertig machen, Schlafsachen rauskramen und endlich nach über 24 Stunden auf den Beinen totmüde ins Bett fallen.
Mein richtiges Abenteuer liegt erst noch vor mir.

Das ist nun 4 Tage her und jetzt liege ich hier in meinem Bett und wundere mich, dass es erst 4 Tage her ist.



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